Fahrbericht Kia Magentis 2009er Modellreihe
 

Autofahrberichte - Kia Magentis im Praxistest


Aktuelle Auto-Testberichte und Fahrberichte - Im Test der neue Kia Magentis 2009. Größter Pluspunkt ist wie bei allen Kia Modellen die breite Serienausstattung.

"Dynamischer, eleganter, großzügiger" - Hält die runderneuerte Mittelklasselimousine aus dem Hause Kia, was ihre Werbung verspricht?

Kia hat seine Mittelklasselimousine von Grund auf überarbeitet. Der Magentis in der Modellreihe 2009 wartet nach dem umfassenden Facelifting mit deutlich markanterem, kraftvollerem und aggressiverem Karosseriedesign auf. Der Innenraum wurde ebenfalls veredelt und die Motoren zugunsten des Fahrers stärker, dabei gleichzeitig mit Gedanken an die Umwelt wesentlich sparsamer im Verbrauch gestaltet. Die Garantiezeit des Wagens hat Kia außerdem von drei auf nunmehr fünf Jahre heraufgesetzt. Beinahe unschlagbar günstig wirkt bei all diesen Vorzügen der Preis: Die 2.0-Modelle sind ab 22.450 Euro und das 2.7-Modell ab 27.295 Euro zu bekommen. Grund genug für uns, die neue Modellreihe einmal genauer für Sie unter die Lupe zu nehmen.


Design

Aussenansicht Für das Erscheinungsbild des neuen Kia Magentis ist Kia-Chefdesigner Peter Schreyer höchstpersönlich verantwortlich. Gemeinsam mit einem koreanischen Designerteam erarbeitete er beim Magentis ein neues attraktiveres Erscheinungsbild, was den Wagen vor allem für den europäischen Markt interessanter machen und gleichzeitig das "neue Gesicht" der Marke Kia repräsentieren soll. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt der Wagen nun insgesamt wesentlich dynamischer, markanter und kraftvoller, was vor allen Dingen im Frontbereich an den überarbeiteten Elementen Motorhaube, Kühlergrill, Scheinwerfer, Nebelscheinwerfer und an den Stoßfängern mit den drei Lufteinlässen zum Ausdruck kommt. Auch das Heck, die Kofferraumklappe, die Rückleuchten und die hinteren Stoßfänger wurden bei der Erneuerung mit einbezogen. Ingesamt wurde die Front um 45 Millimeter gestreckt und das Heck um 20 Millimeter. In der Länge hat der Magentis alles in allem um 6,5 Zentimeter zugelegt und kommt nun auf insgesamt 4,80 Meter. Unverändert sind Radstand (2,72 Meter), Breite (1,81 Meter) und Höhe (1,48 Meter) der Limousine geblieben.


Der Innenraum

Innenraum Im Vergleich zum Vorgängermodell wirkt nun auch der Innenraum des Kia Magentis deutlich ansprechender und hochwertiger. Neben neuen, farblich attraktiv gestalteten Sitzbezügen wurden auch die Armaturentafel, die Instrumenteneinheit, die Zentralkonsole, die Schaltkulisse und die Mittelarmlehne neu gestaltet. Die neue Instrumenteneinheit besteht aus drei Rundinstrumenten. Ab Werk eingebaut ist das neue serienmäßige Audiosystem, das ein CD-Radio mit RDSTuner beinhaltet. Dieses ist MP3- und WMA-kompatibel und verfügt zusätzlich über eine ID3-Tag-Anzeige sowie eine iPod-Steuerung. Ein USB-2.0-Port und ein AUX-Eingang, an die ein USB-Stick oder ein MP3-Player angeschlossen werden können, befinden sich in der Zentralkonsole. Einen deutlichen Minuspunkt bildet allerdings, wie auch schon beim Vorgängermodell, die etwas umständliche Bedienung des Bordcomputers durch einen Schalter hinter dem Lenkrad. Hier hätte eindeutig eine bessere Position des Bedienelements gefunden werden müssen. Während der obere Bereich des Armaturenbretts mit seiner in mattem schwarz gehaltenen Farbgebung und die Schaltkulisse rund um die wahlweise erwerbbare manuelle Schaltung oder das Automatikgetriebe mit ihrer ovalen Verkleidung aus Chrom und gebürstetem Aluminium eine gute Figur machen, wirkt der die Handbremse und die Mittelarmlehne umgebende Bereich aus wackeligem Kunststoff eher deplatziert. Obwohl die Sitze rein äußerlich ein ansprechenderes Erscheinungsbild bekommen haben, ist die hohe Sitzposition, die man sowohl als Fahrer, als auch als Beifahrer darauf einnimmt, zunächst einmal gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache. Ein hochgradiger Minuspunkt ist in der hohen Ladekante des immerhin um 5 Liter auf 500 Liter angewachsenen Kofferraums zu sehen. Besonders ärgerlich dabei ist auch die bloße Bedienbarkeit der Kofferraumklappe durch einen Schalter am Fahrersitz und durch die Hilfe des Fahrzeugschlüssels. In gewisser Weise mögen hier bestimmte Sicherheitsaspekte aus Sicht der Fahrzeugdesigner eine Rolle gespielt haben, im Alltag erweist sich die vergleichsweise umständliche Handhabung beim Öffnen des Kofferraums jedoch als ein echtes Manko.


Antrieb & Fahrverhalten

Motorraum Auch unter der Haube der von uns getesteten Topmotorisierungsvariante mit sechs Zylindern und 2,7 Litern Hubraum, dem Magentis 2.7, wurde gefeilt. Das Vollaluminium-Triebwerk bringt damit nun eine Leistung von 193 PS statt beim Vorgänger 188 PS zustande und sorgt damit für Spitzengeschwindigkeiten des Magentis bis 220 km/h, einen satten Sound und natürlich für jede Menge Fahrspaß. Vor allem im oberen Drehzahlbereich schiebt der Fronttriebler mit mächtiger Kraft nach vorne, der als Allradler sicher eine noch bessere Figur machen würde. Der Testverbrauch lag in unseren Tests zwischen 10,5 und 11,5 Liter pro 100 km, sogar bei sportlicher Fahrweise - auch wenn der Bordcomputer gerne einmal 14-15 Liter angezeigt hat. Beim Fahrverhalten des Wagens fällt jedoch leider, trotz aller Verbesserungen, das extrem weiche Fahrwerk auf. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten geht dem Fahrer dadurch das Sicherheitsgefühl auf der Straße verloren - schade bei solch einem sportlichen Motor. Ebenfalls als Minuspunkt ist die sehr schlechte Dämmung des Unterbodens zu werten. Dagegen prallende Steine oder andere bei der Fahrt aufgewirbelte Fahrbahnbestandteile sind laut und deutlich zu hören. Bei hohen Geschwindigkeiten fallen außerdem die lauten Windgeräusche auf, die deutlich den Reisekomfort senken.


Ausstattung

Der Magentis verfügte bereits beim Vorgängermodell über eine umfangreiche Serienausstattung ab Werk, die eine Reihe von Extras beinhaltete und bei vergleichbaren Fahrzeugen deutscher Hersteller bereits zusätzlich geordert werden müssen. Allerdings gab es über die Serienausstattung hinaus kaum noch weitere Extras. Das hat sich leider auch beim Nachfolgemodell nicht geändert. Auch für die neuen Fahrzeuge werden beispielsweise keine Xenon Scheinwerfer oder dekorative 18-Zoll-Alufelgen angeboten. Hier dürfte neben der generell günstigeren koreanischen Bauweise der Hauptgrund für den vergleichsweise niedrigen Preis des Magentis liegen. Seriell werden alle 2-Liter-Modelle allerdings schon mit Klimaanlage, Pollenfilter, elektrischen Fensterhebern vorn und hinten, Nebelscheinwerfern, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Diebstahlwarnanlage, Parksensoren hinten, Dämmerungssensor, Regensensor, höhenverstellbarem Fahrersitz, Leseleuchten im Dachhimmel vorn, partiell beheizbarer Frontscheibe (Defrost-Funktion für die Wischergummis) uvw. ausgerüstet. Das kann sich als Grundausstattung auf jeden Fall sehen lassen. Der Bordcomputer wurde im neuen Modell zusätzlich mit einer Außentemperaturanzeige versehen. Der Magentis 2.7 bietet zusätzlich noch eine serienmäßige Klimaautomatik, Leder-Teilausstattung, Sitzheizung vorn, selbstabblendende Innenrückspiegel und elektrisch anklappbare Außenspiegel. Für alle Modelle ist optional auch ein 7-Zoll-Navigationssystem mit Farbbildschirm & 30 GB-Festplatte für etwa 2.000 Euro erhältlich.


Sicherheit

Der Magentis punktet in Sachen Sicherheit, wie alle Kia-Modelle, durch seine umfangreiche aktive wie passive Sicherheitsausstattung. Im aktiven Bereich wird eine kraftvolle und doch kontrollierte Bremskraftverzögerung durch das effiziente ABS-Bremssystem mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) und groß dimensionierten Scheibenbremsen erreicht. Die Limousine verfügt außerdem über ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) mit Transaktionskontrolle und über einen Bremsassistenten (BAS). Der passive Insassenschutz wird zum einen durch die hochstabile Karosserie und des Weiteren durch verschiedene, im Kollisionsfall nahtlos ineinander greifende Rückhaltesysteme erreicht. Dazu gehören Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, Kopfairbags vorn und hinten sowie aktive Kopfstützen, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer an den beiden Vordersitzen. Ein Gurtwarnsystem schlägt darüber hinaus Alarm, wenn sowohl vorne als auch hinten im Wagen vergessen wurde, den Sicherheitsgurt anzulegen. Dem Insassenschutz wird also insgesamt im Magentis mit recht gut durchdachten Maßnahmen Genüge getan.


Fazit

aussenansicht Das 2009er-Modell des Kia Magentis hat vom äußeren Erscheinungsbild her an Attraktivität zugelegt. Auch im Innenraum wurde einiges verbessert, manche Schwachpunkte, wie der versteckte Schaltknopf für den Bordcomputer, jedoch auch leider beibehalten. Darüber hinaus gibt es auch einige nachteilige Veränderungen, wie die viel zu hohe Ladekante des Kofferraums und dessen rückständige ausschließliche Öffnungsmöglichkeit per Fahrerschaltknopf oder Fahrzeugschlüssel. Die Motorisierung wurde deutlich verbessert, die Schalldämmung der Karosserie lässt dagegen nach wie vor zu wünschen übrig. Größter Pluspunkt ist wie bei fast alles Kia-Fahrzeugen nach wie vor die breite Serienausstattung, die eine Klimaautomatik, Teilleder-Sitze und viele weitere Komfortausstattungen beinhaltet. Kann man als Käufer auf gewisse Luxusausstattungen, wie z.B. Xenonscheinwerfer, verzichten und mit kleinen Mankos, wie z. B. die lauten Windgeräuschen im Wagen bei schneller Fahrt leben, so kann man sich den Kauf des neuen Magentis durchaus durch den Kopf gehen lassen, zumal er immerhin, etwa 9000 Euro günstiger ist, als ein vergleichbarer Passat. Natürlich muss man hier auch unterstreichen, dass der Magentis mit dem 2.7 V6 einen unheimlich hohen Wertverlust hat, wodurch der Preisvorteil schon deutlich schrumpft.

Redakteur: Marc Härtel LeasingTime.de - Automarkt für Leasingfahrzeuge
(Bildquelle: Kia)
(Stand: 2011)





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