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TÜV SÜD nimmt Hauptuntersuchung an Elektro-Autos ab

26 Mai, 2010

TÜV SÜD treibt energisch die Hauptuntersuchung an Elektro-Fahrzeugen voran. Dazu wurde am heutigen Mittwoch, 26. Mai, erstmals die periodische Hauptuntersuchung (HU) an vier MINI E durchgeführt.

Auf einer Pressekonferenz in der TÜV SÜD Auto Partner Prüfstelle in Hoppegarten bei Berlin hob Wolfgang Eichler, Mitglied der Geschäftsleitung der TÜV SÜD Auto Service GmbH, die Vorteile der Zusammenarbeit mit BMW auf diesem Gebiet hervor: "Die Durchführung des "TÜV" an den MINI E ist eine hervorragende Möglichkeit, wichtige Erfahrungswerte hinsichtlich der Prüfpraxis bei Elektro-Autos zu sammeln, und diese Erfahrungen in die Fahrzeugprüfung einfließen zu lassen."

Was sind die Herausforderungen, wenn Elektrofahrzeuge zukünftig zur Hauptuntersuchung müssen? Welche zusätzlichen Prüfschritte erfordern der Elektro- und Hybridantrieb im Vergleich zum Verbrennungsmotor? Welche Standards müssen im Interesse der Verkehrssicherheit entwickelt werden? Fragen, die TÜV SÜD in den kommenden Monaten beantworten will. Ziele sind, detaillierte Empfehlungen für neue Richtlinien und Prüfpflichtpunkte an die periodische Fahrzeuguntersuchung zu erstellen. "Reine E-Fahrzeuge sind zwar noch selten, was wir aber zunehmend auf den Straßen sehen, sind Hybrid-Autos. Insofern ist es von großer Bedeutung, dass Klarheit geschaffen wird, wie man bei der HU beispielsweise mit dem Thema Hochvolttechnologie umgeht. Ein weiteres Ziel ist natürlich, dass die TÜV-Untersuchung beim Elektro-Auto genauso bequem und kundenfreundlich ablaufen soll, wie das jetzt bei konventionellen Fahrzeugen der Fall ist.

Sicherheit - Grundlage für die Akzeptanz des Elektroautos

Gegenstand der Kooperation ist die "TÜV"-Abnahme bei einem Teil der 612 elektrischen Erprobungsfahrzeuge der Marke MINI, die im vergangenen Jahr zur Feldforschung auf die Straße gebracht wurden. Einige der MINI E, die im Rahmen eines Pilotversuchs unterwegs sind, müssen jetzt, nach einem Jahr, erstmals zum TÜV. Die ersten vier Fahrzeuge fanden sich dazu in der neuen Prüfstelle von TÜV SÜD Auto Partner in Hoppegarten an der Stadtgrenze von Berlin ein. Seit März bietet TÜV SÜD über das Partnerbüro sein gesamtes Dienstleistungsspektrum im Bereich Mobilität auch in der Bundeshauptstadt an.

Elektronische Schnittstellen und elektrische Sicherheit

Das größte Augenmerk bei der HU an E-Autos gilt der sogenannten Hochvolt-Technologie. Eine wichtige Orientierungshilfe dafür bietet die europäische Prüfnorm für elektrische Sicherheit, die bei der Homologation von Elektro-Fahrzeugen zu beachten ist. Geregelt ist dort zum Beispiel die Absicherung und Kennzeichnung aller stromführenden Teile oder die Kennzeichnung der Betriebsbereitschaft oder des Ladevorgangs. "Die Vorgaben aus der ECE-R 100 können für die Entwicklung von Prüfschritten für die Hauptuntersuchung bei Elektrofahrzeugen aber lediglich eine Orientierungshilfe sein", sagt Eichler.

Bei der zukünftigen Hauptuntersuchung müssen detailliert alle verbauten Sicherheits- und Kontrollsysteme geprüft werden. Dazu gehört neben der bereits obligatorischen Sichtprüfung von Kabelsträngen, Steckverbindungen und Isolierungen auch die Überprüfung der Funktion der Eigendiagnose, beispielsweise zu Kurzschlüssen oder der Widerstandsänderungen. Wie schon bei neueren Fahrzeugen üblich, die sicherheitsrelevante elektronische Systeme, wie etwa ESP und Aktivlenkung, verbaut haben, spielt sowohl die Verifizierung der Funktionsfähigkeit dieser Systeme als auch die Plausibilitätsprüfung der Anzeigen bordeigener Kontrollsysteme bei Elektrofahrzeugen eine große Rolle.

Einer der wichtigsten Punkte bei der Sicherheit der Elektrofahrzeuge ist der Schutz der Fahrgäste und anderer Verkehrsteilnehmer vor elektrischen Gefahren durch eine intakte Isolation. Diese wird aus Sicht der Experten des TÜV SÜD ein Prüfpflichtpunkt der HU der Zukunft. Vorbildlich ist das beim MINI gelöst: Im TÜV-geprüften MINI E kontrolliert ein so genannter Isolationswiderstandswächter permanent die Isolierung der Hochvolttechnik. Stimmt hier etwas nicht, ändert sich der Widerstand. Der Fahrer bekommt eine Meldung. "Wir empfehlen hier generell eine in Position und Ausführung standardisierte Not-Aus-Funktion des Energiespeichers", unterstreicht Eichler.

Mitarbeiterschulung - sicherer Umgang mit der Hochvolttechnologie

Die Entwicklung eines Prüfkataloges für die HU von morgen, sei es bei der Weiterentwicklung von Prüfmethoden für sicherheitskritische elektronische Systeme oder bei der Hauptuntersuchung von Elektrofahrzeugen, sind nur einige der Themengebiete, in denen TÜV SÜD die Entwicklung der Elektro-Mobilität vorantreibt. Auch bei der Bewertung der Energieerzeugung, der Infrastruktur, bei Ladestationen oder der Entsorgung sieht sich der Konzern gut gerüstet, um zu helfen, damit E-Mobilität in Deutschland eine Erfolgsgeschichte wird. Sei es als Partner von Gemeinden, Städten und Behörden bei der Umrüstung ihrer Flotten, als traditioneller Partner bei der Zulassung von Fahrzeugen oder bei der konkreten Beantwortung von Sicherheitsfragen rund um Elektro-Autos. Als langjähriger Industriepartner verfügt TÜV SÜD auf allen diesen Gebieten über exzellentes Know-how und einen großen Erfahrungsschatz - etwa aus der Homologation von Fahrzeugen mit elektrifizierten Antriebssystemen. In Stuttgart ist der Dienstleistungskonzern aktiv am Förderprojekt "Modellregion Elektromobilität" beteiligt, und zudem gehört die TÜV SÜD Akademie bundesweit zu den führenden Anbietern bei der Schulung von Werkstattmitarbeitern im Umgang mit Hochvolt-Fahrzeugen.

Weitere Informationen rund ums Thema E-Mobilität unter http://www.tuev-sued.de

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