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So funktioniert die Rettungsgasse

13 Juli, 2017

In Deutschland besteht zum Thema Rettungsgasse großer Nachholbedarf. Was tun, wenn Rettungsdienste oder Feuerwehr mit Blaulicht und Martinshorn in Anmarsch sind? Das oberste Gebot lautet:

Das schreckliche Busunglück auf der A9 in Bayern hat es auf tragische Weise vor Augen geführt: Für viele Autofahrer ist das Wort "Rettungsgasse" noch immer ein Buch mit sieben Siegeln.

Was also tun, wenn Rettungsdienste, Feuerwehr oder Polizei mit Blaulicht und Martinshorn in Anmarsch sind?

Das oberste Gebot lautet:
Ruhe bewahren und sich orientieren, woher die Signale kommen, in welche Richtung sie sich bewegen und wie viele Fahrzeuge im Einsatz sind, sagen die ARAG-Experten.

Doch wie bildet man im Ernstfall eine Rettungsgasse?
Auf einspurigen Straßen sollten Autofahrer beim Herannahen der Rettungskräfte das Tempo drosseln, nach rechts an den Fahrbahnrand ausweichen und wenn erforderlich anhalten. Auf mehrspurigen Straßen und Autobahnen besteht die Pflicht, eine Rettungsgasse zu bilden - bei zwei Fahrstreifen pro Richtung in der Mitte. Autos auf dem linken Fahrstreifen müssen also an den linken Fahrbahnrand fahren, die auf der rechten Spur an den rechten. Bei drei und mehr Fahrstreifen muss die Rettungsgasse zwischen der äußersten linken und der direkt rechts daneben liegenden Fahrspur freigehalten werden.

Bei Verstößen droht ein Bußgeld. Autofahrer, die direkt nach dem Blaulichtfahrer durch die Gasse preschen, riskieren viel. Sie können wegen Straßenverkehrsgefährdung den Führerschein verlieren. Im Extremfall endet die Fahrt sogar im Gefängnis.

Und noch etwas:
Nur Blaulicht und Martinshorn gemeinsam gewähren einem Einsatzwagen laut Straßenverkehrsordnung das Wegerecht.
Das heißt, andere Verkehrsteilnehmer müssen sofort freie Bahn schaffen. Das Wegerecht darf nur in Anspruch genommen werden, um beispielsweise Menschenleben zu retten, schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden oder um flüchtige Personen zu verfolgen, erklären die ARAG-Experten. Auch Fußgänger und Radfahrer müssen Einsatzfahrzeuge passieren lassen.

Für die Fahrer von Rettungs- und Einsatzwagen gibt es spezielle Fahrsicherheitstrainings. Dort lernen die Teilnehmer neben dem Umgang mit den meist besonderen Fahrzeugtypen auch kritische Situationen rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Wenn es trotzdem mit einem Einsatzwagen zum Crash kommt, entscheidet der Einzelfall. Es kann für den Autofahrer aber sehr teuer werden, da er ja verpflichtet ist, einem Einsatzfahrzeug sofort Platz zu machen. mid/rlo

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