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Neuer DTM-Trockenrennreifen von Hankook: Gefühls-Piloten im Vorteil

20 April, 2017

Trotz unveränderter Größen sind die neuen DTM-Trockenrennreifen von Hankook eine komplette Neuentwicklung:

Die neue DTM-Saison steht kurz vor ihrem ersten Start. Am 07. Mai 2017 geht es beim Auftaktrennen in Hockenheim um den Sieg. Der winkt jenen Fahrern, die ein gutes Gefühl für ihre Reifen haben. Alleinausrüster Hankook hat die Wünsche von Fahrern und Herstellern erfüllt. Die einen wünschen sich mehr Grip, die anderen mehr Verschleiß. Nur wer am Lenkrad die richtige Balance für die Pneus findet, kann gewinnen.
Die Formel ist einfach: Ein Rennreifen für trockene Fahrbahnen, der viel Grip hat und hohe Quer- und Längsbeschleunigung besteht, hat in der Regel eine weiche Gummimischung. Bislang wurde alles dafür getan, dass die möglichst lange hält, nach mehreren Runden lässt die Traktion allmählich nach. Die Fahrer haben sich vom Exklusiv-Ausrüster Hankook, der neben dem Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) rund 30 weitere nationale und internationale Rennserien mit den passenden Pneus versorgt, einen Reifen gewünscht, der genau diese Eigenschaften hat. Viel Grip von Anfang an und das möglichst lange. Was den Organisatoren und Herstellern nicht unbedingt recht ist. Denn wer über viele Runden am Limit und darüber hinaus fährt, ist nicht eben materialschonend unterwegs. Der Entwicklungsaufwand wird dadurch höher. Die Verantwortlichen wünschen sich einen Reifen, der in größerer Abhängigkeit von seiner Beanspruchung Kräfte übertragen kann. Diesen Wunsch hat Hankook mit der neuen Reifengeneration des DTM Trockenreifens Ventus Race erfüllt.
Der schwarze Zaubergummi wird in seiner mittlerweile vierten DTM-Ausbaustufe weiterhin in den Dimensionen 300/680 R 18 vorne und 320/710 R 18 hinten geliefert und generiert deutlich mehr Grip als sein Vorgänger. Allerdings verliert er den im Lauf der Runden besonders schnell, wenn ein Fahrer mehr als zügig unterwegs ist. Und zwar stärker, als dies bei der Vorjahres-Version der Fall war. Der Fahrstil des Piloten wird also mehr denn je über das Leistungsvermögen seiner Reifen und damit über die Rundenzeiten entscheiden. Deshalb dürfte die DTM so spannend wie selten zuvor werden.
Gefordert hatten diese Neuentwicklung Audi, BMW und Mercedes-Benz sowie der Veranstalter ITR e.V. Sie erwarten spannendere Rennverläufe und wesentlich mehr Überholmanöver. Tests haben bereits ergeben, dass die Rundenzeiten durch fortschreitende Abnutzung des Reifen, also je nach Aggressivität des Fahrstils, sich gleich um mehrere Sekunden verlängern können. Taktisches Geschick der Piloten ist also mehr denn je gefragt. Die Neuerung betrifft jedoch nur den DTM-Trockenreifen, die Regenreifen-Variante Ventus Race Rain bleibt gegenüber dem Vorjahr unverändert.
"Die DTM ist unbestritten eine der technisch anspruchsvollsten Rennserien weltweit. Daher hatten wir auch in der Vergangenheit schon einige entwicklungstechnische Nüsse bei den DTM-Rennreifen zu knacken", sagt Manfred Sandbichler, Motorsport-Direktor bei Hankook. "Wie in den vorangegangenen Jahren haben wir das auch bei der 2017er Spezifikation wieder gut hinbekommen, wie uns das Feedback von den letzten Tests bestätigt hat. Damit ist reifenseitig für eine weitere, spannende Saison gesorgt."
Thomas Baltes, verantwortlicher DTM-Renningenieur von Hankook sagt: "Die neuen DTM-Trockenrennreifen sind trotz der unveränderten Größen eine komplette Neuentwicklung. Beim Ventus Race der vierten Generation werden die sogenannten 'Reifenflüsterer' unter den DTM-Piloten wieder vermehrt zum Zuge kommen. Die Fahrer und ihre Ingenieure, die es besonders gut verstehen, den Reifen perfekt anzufahren, um ihn möglichst schnell, aber auch nicht übermäßig aggressiv in sein optimales Temperaturfenster zu bringen, werden 2017 deutlich im Vorteil sein. Auch die Reifenbehandlung im Qualifying wird die Performance im anschließenden Rennen stärker als bisher beeinflussen."
Damit einher geht eine weitere Neuerung in der DTM: 2017 ist Vorheizen der Trockenreifen verboten, es liegt damit tatsächlich allein beim Fahrer, die Pneus durch einen überlegten Fahrstil zu temperieren. Das erste Echo ist unterdessen auch in der Pilotenriege durchaus positiv.
"Als Fahrer habe ich die Veränderungen sofort gemerkt: Die Konstruktion wirkt etwas härter und der Gummi ist deutlich weicher. Das führt zu einem sehr interessanten Fahrverhalten und deutlich schnelleren Rundenzeiten, wenn man den Reifen richtig zum Arbeiten bringt", sagt Audi-Pilot Mattias Ekström. "Mit Reifen zu fahren, die nicht vorgewärmt sind, wird vor allem auf kaltem Asphalt eine Herausforderung. Denn nun ist es viel schwieriger, die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Insgesamt sind das alles positive Dinge, die noch mehr Spannung bringen werden", meint Augusto Farfus, der im BMW startet. Angetan zeigt sich auch Mercedes-Benz-Fahrer Gary Paffet: "Die Reifen fühlen sich gut an. Durch die Änderungen ist der Abtrieb etwas geringer und die Reifen haben etwas mehr Grip. Dadurch sollte man näher an den Vordermann heranfahren können."
Während das Vorheiz-Verbot einiges für die Boxenmannschaften in der diesjährigen DTM-Saison verändern wird, bleibt eine Herausforderung die gleiche: Auch 2017 schreibt Hankook wieder den "Best Pit Stop Award" aus, einen Preis, mit dem der perfekteste und damit schnellste Boxenstopp belohnt wird. Motorsport Direktor Europa Manfred Sandbichler: "Die Fans schauen meistens auf die Fahrer und können nicht immer ermessen, wie wichtig auch die Arbeit hinter den Kulissen ist. Wenn ein Boxenstopp einmal nicht klappt, werden schnell die Mechaniker dafür verantwortlich gemacht. Läuft alles rund, wird das gern als selbstverständlich verstanden. Wir wollen mit unserem Best Pit Stop Award die tolle Leistung der Boxen-Crews würdigen, ohne die kein Pilot in der DTM und im Rennsport überhaupt Erfolg haben kann."
Michael Kirchberger/mid mid/mk

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