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PSA: Vom Hersteller zum Dienstleister

22 Februar, 2017

Die französische Groupe PSA sorgt derzeit in Deutschland vor allem als möglicher Käufer der GM-Tochter Opel für Aufmerksamkeit. Dabei möchte sich das Unternehmen doch vom klassischen Autobauer zum

Mobilitätsdienstleister entwickeln und hat dafür Free2Move gegründet. Mit Free2Move Lease startet am 01. März 2017 das gewerbliche Kilometer-Leasing in Deutschland unter dem neuen Dach.
Gewerbliche Leasing-Kunden sind die Zielgruppe, auf die Free2Move Lease den Blick richtet, also Flottenbetreiber und Einzelabnehmer. Das IT-Unternehmen mit 15 Pkw im Fuhrpark ist also genauso interessant wie der Handwerker, der einen neuen Kleinbus benötigt. Weniger als ein Drittel wird allerdings das Geschäft mit Nutzfahrzeugen ausmachen. Jeder soll künftig unter dem Label Free2Move alles finden, was er für seine Mobilitätszwecke benötigt - und zwar unabhängig davon, ob er einen Peugeot, einen Citroën oder eine Fremdmarke fahren möchte, die von einem zum Händlernetz des Konzerns gehörendem Verkäufer angeboten werden.
Die Kundenzufriedenheit soll als Messlatte dienen, und Free2Move soll 2030 der beste Mobilitätsanbieter sein - so formuliert Olivier Ferry das Ziel. "Unsere Kunden sollen uns lieben!" Ferry ist General Manager der neuen Leasing-Sparte, die eng mit der PSA Bank zusammenarbeitet, mit der Kunden die Verträge - vermittelt von Händlern oder Service-Partnern - abschließt. 20.000 Verträge, überwiegend im gewerblichen Kilometer-Leasing, sind im ersten Jahr angepeilt. Abzüglich der bereits bestehenden, die vor Free2Move abgeschlossen wurden.
Es sei wichtig, mit den Kunden zu kommunizieren, um die besten Lösungen anzubieten. Um diese Kommunikation zu perfektionieren, setzt Free2Move Lease beispielsweise auf Connected-Car-Lösungen. Denn über neue Technologien ist es möglich, Rückmeldungen vom Auto zu erhalten, die für das Leasing-Geschäft relevant sind - beispielsweise, ob die vertraglich vereinbarte Kilometergrenze naht. Ist das der Fall, kann der Händler, der den Vertrag vermittelt hat, den Kunden kontaktieren, um ein neues Angebot zu machen.
Im Ergebnis erhofft sich PSA auf diesem Weg zufriedene Kunden, die der jeweiligen Marke treu bleiben. Durch die Bündelung der Kräfte, die früher auf die verschiedenen Marken verteilt waren, sollen attraktive Angebote möglich sein. Zum Start von Free2Move Lease beispielsweise ein Citroën Jumpy für 169 Euro monatlich, bei vier Jahren Laufzeit und 10.000 Kilometer je Monat.
Und auch die Händler sollen von der Neuerung profitieren, etwa durch eine Buy-Back-Option, bei der PSA die Absicherung übernimmt. Während manche Händler früher Flotten-Leasing nicht anbieten konnten, weil sie 48 Monate später 15 gebrauchte Fahrzeuge zurücknehmen mussten, übernimmt in Zukunft Free2Move Lease beziehungsweise PSA die Rückläufer - und minimiert so das Risiko des Händlers, auf den Gebrauchten sitzen zu bleiben. Möchte der Händler Fahrzeuge übernehmen, hat er eine Kauf-Option. Bei Händlergesprächen sei das neue Konzept sehr positiv angekommen, heißt es seitens PSA.
Im Rahmen dieses neuen Konzepts, das - wie Ferry sagt - in Zukunft "stressfreie Mobilität" garantieren soll, hat PSA diverse Firmen übernommen oder sich eingekauft, etwa das Berliner Start-Up GHM Mobile Development, das mit "Carjump" eine App im Angebot hatte, mit der Nutzer den passenden Carsharing-Anbieter finden konnten - ähnlich wie bei Hotel-Suchportalen wie booking.com. Diese App existiert weiter, heißt jetzt allerdings - genau: Free2Move. Es wird sicher nicht die einzige App bleiben, die unter dieser Produktgruppe zu finden sein wird. Mirko Stepan / mid mid/Mst

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