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Reifendruckkontrollsysteme für LKW?

12 April, 2015

Die EU-Kommission sieht keinen Bedarf für verpflichtende Reifendruckkontrollsysteme für Lkw. Reifendruckkontrollsysteme (RDKS), wie sie für Pkw seit November 2014 gesetzlich vorgeschrieben sind, könnten jedoch auch bei Lkw Unfälle, Schäden und Kosten vermeiden.
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Dennoch sieht die EU-Kommission keinen Bedarf für ein verpflichtendes Reifendruckkontrollsystem für Lkw, berichtet jetzt das Fachmagazin „kfz-betrieb“. Die Reifendruckkontrolle an den bis zu 22 Rädern eines Sattelzugs bleibt Sache des jeweiligen Fahrers.

Unfälle durch platzende Lkw-Reifen kommen fast jeden Tag auf dem deutschen Autobahnnetz vor. Beispiel Unterfranken: Das hier zuständige Polizeipräsidium teilte dem Fachmedium „kfz-betrieb“ mit: „2014 verzeichneten wir neun Unfälle auf Autobahnen, bei denen Reifenplatzer an Lkw die Ursache waren. Dabei wurden 13 Personen verletzt. Zusätzlich haben wir bei Verkehrskontrollen 82 Mal Mängel an der Bereifung entdeckt.“ Hartwig Kühn vom Reifenhersteller Continental weiß: „Bis zu drei Prozent der Lkw-Reifen fallen frühzeitig aus. „Und der Grund ist fast immer Minderdruck.“ Eine Erhebung des deutschen Reifenherstellers ergab, dass Nutzfahrzeuge im Durchschnitt mit etwa zwölf Prozent zu wenig Luftdruck unterwegs sind. Das verkürzt die Lebensdauer des Reifen um fast zehn Prozent und erhöht den Verbrauch um etwa 1,5 Prozent

Die EU-Kommission kam in einer Studie im Jahr 2013 allerdings zu anderen Ergebnissen. Ein flächendeckender RDKS-Einsatz würde danach den Kraftstoffverbrauch der europäischen Lkw-Flotte um gerade einmal 0,18 bis 0,35 Prozent und die Gesamtzahl der Unfälle um 0,8 bis 4 Prozent senken. Das war den Autoren der Studie wohl zu wenig, um der EU-Kommission eine RDKS-Pflicht für Lkw zu empfehlen. ampnet/Sm

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