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Reifentechnologie: Vom Rennsport direkt in die Serie

18 September, 2012

Ein großer Teil der Neuentwicklungen bei Hochleistungs-Straßenreifen stammt direkt aus dem Rennsport oder wurde zumindest unter den Bedingungen auf diversen Rennstrecken

getestet. Der japanische Reifenpezialist Falken nimmt seit vielen Jahren mit eigenen Rennteams bei der VLN-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring teil. Hierbei testen sie neue Mischungen und Konstruktionen im Hinblick auf deren Einführung als Serienreifen für die Straße.
Auf dem Porsche 911 GT3 R des Teams um Wolf Henzler kommen im Rennen bei jedem Boxenstopp Pneus mit unterschiedlichen Mixturen zum Einsatz. Die Erkenntnisse aus den jeweils gefahrenen Runden werden danach ausgewertet. Dabei setzen die Ingenieure eher auf die Aussagen der erfahrenen Rennpiloten als auf reine Messwerte. Die Rennserie auf der 20,8 Kilometern langen Nürburgring-Nordschleife bietet dabei einen handfesten Vorteil: Die Strecke weist auf der gesamten Länge höchste Beanspruchungen für das Material auf: wechselnde Belageigenschaften, Streckenunebenheiten und harte Bremsmanöver müssen die Gummis dabei meistern und der Pneu muss zu jederzeit einwandfrei funktionieren. Das bringt uns wesentlich mehr Erkenntnisse als ein Test ausschließlich auf einer topfebenen Rennstrecke mit perfektem Grip, sagt Stefanie Olbertz vom Falken-Marketing. Und was unter den brutalen Bedingungen eines Langstreckenrennens auf der Nordschleife funktioniert, hält auch auf der Straße stand, so Olbertz.
Die Teams testen abwechselnd Compound, also neu entwickelte Gummimischungen mit unterschiedlichen Anteilen an Ruß und Silica und Construction - dabei wird der Porsche mit Pneus bestückt, die eine neuartige Grundkonstruktion aufweisen oder zum Beispiel mit neuen Profilen bestückt sind. Unterschiedliche Witterungsbedingungen helfen zudem, neue Reifen bei Nässe noch sicherer zu machen. Der Testfahrplan wird schon vor der Rennsaison festgelegt. Hinsichtlich der Mischungen gilt es, einen Kompromiss aus gutem Grip und langer Haltbarkeit zu finden. Darin unterscheiden sich Rennreifen kaum von Straßeneifen. Kurvenstabilität und Steifigkeit bringen zwar ein gutes Handling, aber auch der Abrollkomfort und der Rollwiderstand dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
Resultat dieser Testreihen ist beispielsweise der jüngst am Markt eingeführte Falken-Hochgeschwindigkeitsreifen Azenis FK453 für leistungsstarke Mittelklasse- und Premiumfahrzeuge. In der Testphase auf dem Nürburgring hat der Hersteller mit einer zweiten Nylon-Abdecklage auf der Reifenkarkasse experimentiert und herausgefunden, dass diese sich positiv auf die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten auswirkt. Der Straßenreifen FK453 besitzt diese Konstruktion jetzt. Aber auch der FK453CC für schnelle und schwere SUV profitierte von den Testfahrten außerhalb des Renngeschehens des japanischen Herstellers auf der Nürburgring Nordschleife.
Thomas Mendle/mid tm/mid Bildquelle: Thomas Mendle/mid

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